Auch Royals lieben Steirer-Schmankerln
Steirische Landwirte als Edellieferanten: Kernöl, Käse und Edelbrände werden an prominente Liebhaber in aller Welt geliefert.

VON ROBERT PREIS

Eine dicke Limousine mit einem Wappen fuhr auf dem Bauernhof vor. „Ein eleganter Herr ist ausgestiegen“, erinnert sich Josefine Wilhelm heute noch an den Nachmittag „vor ein paar Jahren“, als die Oststeirerin Bekanntschaft mit Englands Royals machte. „Er hat sich alles erklären lassen. Wie wir arbeiten, wie der Hof funktioniert und so weiter.“ Dann waren die Wilhelms aus Puch bei Weiz im Geschäft mit dem Königshaus – einige Jahre lang wurde jährlich eine Lieferung hausgemachter Edelbrände nach London losgeschickt.

Eine Auszeichnung. Andererseits, warum soll der Adel nicht auch wissen, was gut ist? Und die sind nicht die Einzigen. So mancher heimische Schmankerl-Hersteller hat ähnlich „exotische“ Anekdoten zu erzählen. Etwa Franz Deutschmann, der in seiner Hofkäserei in Frauental Exquisites aus Milch produziert. Obwohl sein Käse auf erlesenen Speisekarten des Landes kaum noch fehlt, gibt er, wie er selbst sagt, „nichts darauf, die Prominenz zu zählen“. Trotzdem ist er stolz auf seinen Erfolg. Er exportiert seine Käsevariationen – vorzugsweise Kürbiskernkäse und Steirerschimmel – nach Italien und Deutschland, hat Stammkunden aus Südafrika und den USA, beliefert das schwedische Landwirtschaftsministerium sowie Landtagsabgeordnete aus Kroatien und Deutschland.

Kulinarische Besonderheiten aus der Steiermark gehen aber oft sogar noch weitere Wege. In Südkorea etwa existiert eine Handelskette mit insgesamt 150 Filialen. Dort werden ausschließlich europäische Spezialitäten angeboten. Feinster Parmaschinken, französischer Wein und – das Kürbiskernöl von Helmut und Margit Treichler aus Ragnitz. Der Öl-„Magnat“ erinnert sich an die Anfänge: „Das war bei einem Oldtimertreffen auf der Pack. Ich hab’ dort handbemalte Kernöl-Flascherl verkauft.“ Ein paar Kostproben und schon wurden E-Mail-Adressen ausgetauscht. „Seit drei Jahren geht das Geschäft mit den Asiaten jetzt hervorragend“, denn das schwarze Öl scheint den Koreanern zu schmecken – sogar die Etiketten sind in koreanischer Sprache gedruckt. Das Geheimnis seines Erfolges: „Von ungefähr kommt nichts. Man muss vielseitig sein und kreativ. Aber wer will, der kann heute auch als Bauer sehr gut leben.“

Schließlich fallen auch Josefine Wilhelm noch ein paar Kapazunder der internationalen Society ein, die mehr oder weniger regelmäßig die Apfelstraße ins Haus geliefert bekommen: Ihr Williamsbrand hat etwa Fußballlegende Sir Bobby Charlton beeindruckt. Der Manchester-Ehrenpräsident lässt sich ebenso wie Frank Stronach öfters ein paar Fläschchen zukommen. Auch per Postversand funktioniert die Lieferung nach Santa Monica zu Arnold Schwarzenegger. Bezeichnenderweise steht „die Eiche“ auf den im Eichenfaß gelagerten Apfelbrand. Und dann gibt’s da noch einen Scheich in Abu Dhabi. „Er wollte Dattelschnaps“, so die Landwirtin, „weil das aber zu kompliziert ist, trinkt er jetzt doch unseren Muskateller-Grappa und die Williamsbirne am liebsten.“ Englands Ex-Premier Margaret Thatcher beantwortete eine Lieferung mit einem Dankesschreiben, „und das heb’ ich mir ewig auf“, schmunzelt die Oststeirerin.

Kleine Zeitung, 21.10.2002




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